Die kommende Bordelle Herbst-Winter- Kollektion ist kurz vor dem Verkaufsstart. Höchste Zeit, sich die aktuellen Modelle des französischen Luxus Lingerie- Produzenten Bordelle einmal genauer anzusehen. Wer Bordelle kennt weiß, dass er sich nicht nur auf wunderschöne und handwerklich höchsten Ansprüchen entsprechende Dessous mit einer besonderen Note freuen darf, sondern auch auf Modefotografie der Meisterklasse. Ich freue mich bei jedem Lookbook Release aufs Neue. Es gibt nur wenige Lingerie Marken, die ihren Kollektionen dermaßen opulente und aufwendig inszenierte Fotografien gönnen, wie es Bordelle tut. Ich hoffe, Bordelle bleibt auch in den kommenden Jahren dieser Philosophie treu und geht den in letzter Zeit immer häufiger beobachteten Trend mit, die Models bei der Präsentation der Kollektion in Alltagssituationen abzulichten und über die Bilder einen verwaschenen, farbstichigen Filter zu legen.
Geishas und die moderne Frau
Zurück zum eigentlichen Thema. Die kommende Kollektion ist inspiriert und geprägt von japanischen Einflüssen und hat das Ziel, die Kultur, Mode und Ästhetik aus dem Land der aufgehenden Sonne in unsere westliche Kultur zu integrieren. Besondere Bedeutung kommt hierbei der Geisha zu. Dieser Ausdruck kann in etwa mit „darstellende Künstlerin“ übersetzt werden. Gemeint ist damit eine starke, elegante und gebildete Frau, die zudem feinste soziale Umgangsformen verinnerlicht hat und diese in Gesellschaft auch anzuwenden weiß. Dieses Frauenbild der klassischen Geisha gepaart mit dem Selbstbewusstsein und der Unabhängigkeit der modernen Frau ist der Frauentyp, den sich die Designer zum Vorbild genommen haben.
Japan gab der Kollektion die Inspiration
Herausgekommen ist ein Mix aus traditioneller japanischer Kunst und westlicher Moderne, die schlicht und ergreifend nur mit atemberaubend aufregend beschrieben werden können. Auch ohne die Zusammenhänge zu kennen, welche die Designer zu den jeweiligen Modellen inspirierten, wird mir wohl jeder Leser, der die Fotos des Bordelle AW 2016/2017 Lookbooks gesehen hat, zustimmen, spannender und erotischer kann Lingerie kaum sein. Obwohl es eigentlich schade ist, dass wahrscheinlich nur die allerwenigsten Trägerinnen je wissen werden, dass etwa der Kinbaku Bodice BH und Body auf Kinbaku, einer speziellen Art des japanischen Bondage (des „engen Bindens“) bezogen ist. Deren Kunst beruht auf dem Fesseln und Verknoten des Körpers mit Seilen, mit dem Ziel, die natürliche Form des Körpers und die Silhouette zu betonen.
Bondage und Satinbänder
So ziehen sich in Anlehnung an diese Fesselungskunst schwarze, weiße oder rote Satinbänder durch die gesamte Kollektion. Schweizer Spitze mit Fächermuster sollen die weichere Seite von Bordelle wiederspiegeln. Passend hierzu besteht das BH-Set Sensu Range (übersetzt: „gefalteter Fächer“) aus schwarzen Satinbändern, die der cremefarbenen Spitze einen Rahmen geben. Bordelle meint zwar, der Sensu Range strahle eine „geistreiche Reife für jeden Tag“ aus. Ich persönlich kann mir aber nur schwerlich vorstellen, dass es Frauen gibt, die den besagten BH für jeden Tag mal so unter das T-Shirt ziehen werden. Dazu scheint mir das Design doch etwas zu offenherzig und unbequem. Ich lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren.
Origami als Stilelement
Ein weiteres Stilelement ist die Kunst des Papierfaltens Origami. Die Modelle Asobi und Playful mit ihren komplizierten Entwürfen und handgewebten, aufwändigen Details geben hier ein Beispiel. Die Cutouts sollen eine Homage an den Fotografen Nobuyoshi Araki und dessen Sammlung erotischer Fotografien sein. Ich musste mich erst einmal mittels Google schlau machen, was damit nun wieder gemeint sei. Danach habe auch ich kapiert, es handelt sich Fotografie im Bondage Stil und mit verknoteten, von der Decke hängenden Damen im Besonderen. Auch hier denke ich mir, wird die Trägerin des Harnes oder des BHs sich bewusst sein, wieviel Kunstgeschichte sie gerade auf dem Körper trägt?
Natürlich darf bei einer japanischen Kollektion ein Kimono nicht fehlen. Bordelle gibt zwei Seidenkimonos zur Auswahl, beide in creme und hellblau und beide zeitlos schön. Allerdings wird es diese nur auf Anfrage und maßgeschneidert geben.
Fazit
Ob man nun die genauen Ideen und Anspielungen der neuen Bordelle Lingerie Kollektion verstehen möchte oder einfach nur Spaß an wunderschönen Dessous hat, man sollte sich unbedingt die neuen Modelle genauer ansehen. Selten wurde Lingerie im Boudoir Look so modern und ästhetisch umgesetzt. Jede Frau, die sich Lingarista nennt, sollte wenigstens ein Teil im Schrank haben. Am besten gleich auf die Bordelle Seite gehen und sich inspirieren lassen. Dort findet frau auch noch weitere interessante Details zu Herbst / Winter Kollektion 2016 wie etwa das Moodboard mit Inspirationsbeispielen und natürlich noch die Teile älterer Kollektionen, die mindestens genauso aufregend und schön sind wie die Kommende.
Fotos: Bordelle
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